nar. 30.5.1935 v Chathamu, Ontario, Kanada 1954-1955 Art School of the Society of Arts and Crafts, Detroit, USA 1956-1961 – AVU Praha (prof. Vladimír Pukl, Vladimír Sychra, Vladimír Silovský) 1996-vedoucí grafického ateliéru na Fakultě výtvarného umění Č
nar. 30.5.1935 v Chathamu, Ontario, Kanada 1954-1955 Art School of the Society of Arts and Crafts, Detroit, USA 1956-1961 – AVU Praha (prof. Vladimír Pukl, Vladimír Sychra, Vladimír Silovský) 1996-vedoucí grafického ateliéru na Fakultě výtvarného umění ČUT v Brně volná a užitá grafika, knižní tvorba a ilustrace, známková tvorba Samostatné výstavy (výběr): 1968 - Windsor, Ontarie, Kanada 1970 – Praha, Galerie D 1971 – Basilej, Galerie Katakombe 1974 – Weze, Belgie, Galerie Elias 1976 – Uppsala, Konsthallen 1979 – Uttersberg, Švédsko, Asteley Galerie 1980, 1986 – Gent, Walter Wouters Gallery 1990 - Praha, Galerie Kniha 1991 – Ostrava, Galerie Patro 1994 – Olomouc, Československá obchodní banka Kolektivní výstavy (výběr): 1964-1970 – Praha, Brno, Výstavy mladých 1968- Jihlava, Mezinárodní výstava experimentální grafiky 1971 – Lublaň, Bienále grafiky Montreal, Bienále grafiky 1972 – Vídeň, Wiener Bienale Engagierte Kunstverein Rijeka, Bienále grafiky 1973 – Barcelona, Premi International Dibuix Joan Miró 1975 – Vídeň, Wiener Graphics Bienale 1989 – Praha, Mánes, Česká grafika 1994 – Ostrava, Výtvarné centrum Chagall, Současná česká grafika
In: http://www.hollar.cz/
James Janíček wurde 1935 als Sohn tschechischer Emigranten in Chatham, einer Stadt knapp 20 Kilometer nördlich des Eriesees im Südosten des Bundesstaates Ontario, Kanada, geboren. Seine erste künstlerische Ausbildung erhielt er an der Schule für Kunst und Gestaltung der Detroit Society of Arts and Crafts in Detroit, Michigan (USA), die er von 1953 bis 1954 besuchte. Auf Empfehlung seiner Mutter ging er Mitte der 50er Jahre schliesslich in die Tschechoslowakei, um von 1956 bis 1961, etwa zeitgleich also mit Jiří Anderle, bei Vladimír Pukl und Vladimír Silovský an der Akademie der bildenden Künste in Prag zu studieren. Da er ohnehin nicht beabsichtigt hatte, für immer in Prag zu bleiben, kehrte er im Jahr der Niederschlagung des Prager Frühlings (1968) zunächst nach Kanada zurück. Familiäre Gründe veranlassten ihn jedoch, schon im Folgejahr, trotz der politisch schwierigen Zeit, endgültig nach Prag überzusiedeln.
Während seines etwa einjährigen Kanadaaufenthaltes kam es noch 1968 an der University of Windsor, Ontario, zu seinem Ausstellungsdebüt. Zwei Jahre später (inzwischen wieder in der Tschechoslowakei) hatte er auch seine erste Exposition in Prag, die für mehr als 20 Jahre zugleich jedoch die letzte in seiner neuen Heimat war. Erst nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems waren Werkschauen von ihm wieder im eigenen Land zu sehen. Mehr Anerkennung wurde ihm im Ausland zuteil. Einzelpräsentationen gab es hier seit Mitte der 70er Jahre weitgehend regelmässig zumindest in Belgien und Schweden, so 1976 in der Kunsthalle von Uppsala und mehrfach auch in Genter Galerien. 1977 erhielt James Janíček gar eine Gastprofessur in der Radierklasse von Roger Wittevrongel an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Gent. Er pflegte engen Kontakt zu flämischen Künstlern (Jan Burssens, Paul Van Gijsegem, Enk De Kramer), blieb sonst jedoch weitgehend isoliert.
James Janíček arbeitete vorzugsweise zunächst in der Radierung, später dann (seit Ende der 70er Jahre) auch im Medium der technisch anspruchsvollen Farblithographie. Erschien sein Werk anfänglich stärker narrativ und auf eine Akzentuierung der einzelnen Figur angelegt, so verschmolz die Komposition bald immer mehr zu tiefempfundenen, realen Traumvisionen der menschlichen Tragödie, die bestimmt wurden von Hoffnungslosigkeit und existentiellem Sinnverlust. Die Gestalten waren in ihrem Schicksal gefangen, waren Phantomen gleich in Räume aus Einsamkeit und Schweigen
gesperrt. Formal gelangte Janíček dabei zunehmend zu einer Synthese von expressivem Ausdruck und surreal-kombinatorischem Bildprinzip, die ihn zu einem psychologisch tieflotenden Realismus von hoher gesellschaftskritischer Relevanz kommen ließ.
International fand das Werk von James Janíček bereits früh Beachtung. Seit 1964 war er an zahlreichen Gruppenausstellungen im Ausland beteiligt, so in Westdeutschland, Kanada, Italien, Belgien, den Niederlanden und den USA. Gerade in den so repressiven 70er Jahren war er zudem mit seinen Arbeiten mehrfach auch bei großen internationalen Biennalen in Ljubljana, Rijeka, Montreal, Barcelona und Wien vertreten. Werke von ihm befinden sich inzwischen in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, darunter der National Gallery of Art in Washington D.C. Er ist Mitglied der Vereinigung tschechischer Graphik-Künstler SČUG Hollar und lehrte nach der 1993 erfolgten Gründung einer Fakultät für bildende Kunst Ende der 90er Jahre kurzzeitig an der Technischen Universität im südmährischen Brünn. James Janíček lebt und arbeitet zusammen mit seiner Frau, der Graphikerin Eva Janíčková, in Prag.
In: http://www.panorama-museum.de/html/janicek.html
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