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Jiří Šindler (25.5.1922 - 4.6.2015) wurde 1922 im südböhmischen Polička geboren. Nach dem Abschluss des Realgymnasiums in seinem Geburtsort zog es ihn 1942 an die Graphische Schule nach Prag. Schon 1943 wechselte er jedoch an die Kunstgewerbeschule, um von 1945 bis 1950 schließlich Gebrauchsgraphik und Illustration bei Antonín Strnadel an der Hochschule für Kunstgewerbe in Prag zu studieren.

Jiří Šindler Jiří Šindler (25.5.1922 - 4.6.2015) wurde 1922 im südböhmischen Polička geboren. Nach dem Abschluss des Realgymnasiums in seinem Geburtsort zog es ihn 1942 an die Graphische Schule nach Prag. Schon 1943 wechselte er jedoch an die Kunstgewerbeschule, um von 1945 bis 1950 schließlich Gebrauchsgraphik und Illustration bei Antonín Strnadel an der Hochschule für Kunstgewerbe in Prag zu studieren. Hier entdeckte er den Reiz alter Handschriften wie überhaupt der Schriftkunst und Typographie für sich, während er die obligatorischen Sommerpraktika dazu nutzte, in einer Druckerei in Pardubice das Setzen von Schriften wie auch das Drucken von der Handpresse zu erlernen. Nach dem Studium in Prag kehrte er zunächst in das Haus seiner Eltern in Korouhev, einem kleinen Ort etwas mehr als zehn Kilometer südlich von Polička, zurück, wo er sich vor allem mit Illustrationsarbeiten, aber auch eigenen typographischen Gestaltungen beschäftigte. Im Auftrag des Verlages Československý spisovatel in Prag setzte er in dieser Zeit insbesondere seine Holzschnittfolge zu Gogols „Abende auf einem Vorwerk bei Dikaňka“ fort, die er im Rahmen seiner Examensarbeit bereits 1948/49 an der Hochschule begonnen hatte. Dazu kamen Dichtungen von Puschkin (1953), Sonette von Shakespeare (1954) und anderes. 1955 übersiedelte er schließlich in das mährische Brünn, wo er bis heute als Schriftgestalter, Graphiker und Buchillustrator lebt und arbeitet. Ein Jahr nach seiner Übersiedlung nach Brünn wurde Jiří Šindler Mitglied des tschechoslowa-kischen Künstlerverbandes. Nachdem er 1954 von der Vereinigung tschechischer Bibliophi-len bereits einen Preis für seine Shakespeare-Illustrationen bekommen hatte, gewann er 1956 den Zweiten Preis des Kulturministeriums für eine seiner Schriftgestaltungen. Im gleichen Jahr erschien in kunstvoll kalligraphischer Ausführung zudem Jaroslav Seiferts Gedichtband „Mozart in Prag“, herausgegeben von der Vereinigung der tschechischen Bibliophilen zu einem Zeitpunkt, als der Dichter und spätere Nobelpreisträger bei dem kommunistischen Regime noch nicht in Ungnade gefallen war. 1958 beteiligte sich Šindler schließlich nicht nur an der Internationale der Kalligraphie im schottischen Edinburgh, sondern auch an der Grün-dung der Brünner Kreativgruppe „Profil ′58“, die maßgeblich von Igor Zhoř initiiert war, dem nonkonformistischen Kunsttheoretiker und Publizisten, der von 1970 bis weit in die achtziger Jahre hinein gleichfalls mit Öffentlichkeitsverbot belegt war. Mitte der sechziger Jahre, parallel also mit der hoffnungsvollen Liberalisierung von Kunst und Gesellschaft, setzte eine regere Ausstellungstätigkeit ein. Zur Teilnahme an großen internationalen Graphik-Biennalen in seiner Wahlheimat Brünn wie im Ausland (so in Polen, Italien, Jugoslawien und der Slowakei, später dann sogar in Estland, den USA, Bulgarien, Ru-mänien, Deutschland und Frankreich) kamen nun regelmäßig auch Einzelausstellungen in tschechischen Museen und Galerien. Auf der Brünner Biennale gewann er dabei im Laufe der Jahre gleich zweimal einen Preis, so 1966 für seine Holzschnitt-Illustrationen und seinen typographischen Entwurf zu Isaak Babels „Geschichten aus Odessa“ und 1972 dann nochmals für eine Serie von Holzschnitten zu russischer Literatur, zwischendurch (1969) zudem den Preis für das beste Plakat des Jahres. Überhaupt ist der Holzschnitt seine bevorzugte Technik. Neben Autoren wie Kafka, Deml, Wolker und Holan wandte er sich in seinem Illustrationswerk vielfach den großen russischen Prosadichtern zu, die sein graphisches Schaffen zugleich entscheidend mit befruchtet haben. Weitere Anregungen boten in den Umbruchjahren der späten Sechziger aber auch ein einmonatiger Parisaufenthalt im Jahre 1967, der dem Kennenlernen der École de Paris dienen sollte, dazu 1969 eine längere Studienreise durch ganz Ober-italien (Verona, Padua, Bologna, Siena, Mantua, Este und noch andere Städte), bei der er sich intensiv mit den großartigen Zeugnissen der italienischen Kunst und Kultur auseinandersetzen konnte. 1969 nahm er eine Lehrtätigkeit im Bereich Graphik, Schriftgestaltung und Typographie an der Brünner Kunstgewerbeschule an, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1984 auch vollkommen ausfüllte. Anschließend arbeitete er freischaffend weiter in Brünn, wobei er sich verstärkt dem Schriftstudium zuwandte. Es entstanden oftmals auch von ihm illustrierte bi-bliophile Ausgaben von ausgesuchtem Wert, so mehrfach kalligraphische Transkriptionen literarischer Werke als künstlerisch gefasstes Unikat. Šindlers Hinwendung zur Schrift führte ihn in den achtziger Jahren zu einem intensiven Studium der glagolitischen Handschrift, zu der er schließlich eine entsprechende Druckschrift entwarf. Die Herausgabe eines altslawi-schen Missale in seiner glagolitischen Druckschrift im Jahre 1992 bezeugte eindrucksvoll sei-ne zugleich streng traditionsorientierte wie experimentelle Schöpferkraft auf dem Gebiet der künstlerischen Schriftgestaltung. Mehr als 80 Illustrationswerke und kalligraphische Texte wurden bislang von ihm publiziert. Als Illustrator, Typograph und Einbandgestalter, zu dessen Repertoire auch Vorsatzpapiere gehörten, arbeitete er dabei mit den renommiertesten Buchbindern zusammen, so unter anderem mit Jindřich Svoboda. 1992, im Alter von 70 Jahren also, nahm er erneut einen Lehrauftrag an, diesmal als externer Lehrer im Atelier für Buch und Papier an der 1992/93 neu eingerichteten Fakultät für bilden-de Kunst an der Technischen Hochschule in Brünn. Arbeiten von ihm befinden sich nicht nur in zahlreichen Privatsammlungen in Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Australien, China, der Schweiz und der Slowakei, sondern auch in verschiedenen tschechischen Museen und Galerien, darunter dem Institut für nationales Schrifttum in Prag, sowie in Santa Clara in Kalifornien, USA. Im Jahre 2001 wurde Jiří Šindler für sein künstlerisches Lebenswerk mit dem Preis des Magistrats der Stadt Brünn geehrt. In: http://www.panorama-museum.de/html/sindler.html

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